Herzlich Willkommen bei der Online-Hilfe zur Lernsequenz „Theorie der besonderen Ungewissheit im Handeln“! Hier finden Sie Informationen zu Hintergrund, Einbindung, Lernzielen sowie angestrebten Kompetenzen der Unterrichtseinheit. Ein Erklär-Video informiert Sie über zentrale Inhalte, Materialien, Ablauf, Methoden und Medien des Unterrichts. Zusätzlich werden didaktische Alternativen vorgestellt und auf weiterführende Literatur hingewiesen.
„Pflegende wissen oft nicht, welche Bedürfnisse der zu pflegende Mensch hat und was das Richtige für ihn bzw. sie wäre. Daraus ergeben sich vielfältige Handlungsmöglichkeiten, aus denen Pflegende die passende auswählen müssen. Eine Prognose zum Verlauf und zum Ergebnis der gewählten und scheinbar passenden Pflegeintervention ist nur schwer möglich und bleibt immer unzuverlässig.“ (Evers, 2012)
Im Folgenden finden Sie ein Erklär-Video zur Lernsequenz:
Hier finden Sie alle Unterrichtsmaterialien zur Lernsequenz.
Technisches Erkenntnisinteresse | Die Lernenden erwerben die Fähigkeit, die besondere Ungewissheit im Handeln im Arbeitsfeld der gerontopsychiatrischen Pflege zu erklären und zu untersuchen. Sie können unter Berücksichtigung der Besonderheiten der zu pflegenden Klientel und der intervenierenden Bedingungen vielfältige Lösungs- und Interaktionsmöglichkeiten entwickeln und diese im Hinblick auf ein zuvor definiertes Ziel, z.B. einer am psychisch erkrankten älteren Menschen ausgerichteten Pflege bewerten. |
Praktisches Erkenntnisinteresse | Die Lernenden erwerben die Fähigkeit, vielfältige und bisher nicht wahrgenommene Deutungen der besonderen Ungewissheit im Handeln sowie des damit verbundenen Verhaltens der zu pflegenden Klientel zu reflektieren. Hierzu sind sie sich ihrer eigenen, leitenden Deutungen, der Andersheit der Anderen und der damit verbundenen Multiperspektivität bewusst. Sie nehmen die Perspektive Anderer ein und gestalten auf der Grundlage der vorhandenen unterschiedlichen Handlungsalternativen kreative Interaktionsangebote gerontopsychiatrischer Pflege. |
Emanzipatorisches Erkenntnisinteresse | Die Lernenden erwerben die Fähigkeit, trotz widersprüchlicher Anforderungen der unterschiedlichen und an der Pflege beteiligten Akteure handlungsfähig zu sein. Hierzu reflektieren sie die besondere Ungewissheit im Handeln mit Blick auf die widersprüchlichen Anforderungen und entwickeln zielgerichtet entsprechend angepasste Lösungsalternativen. Dazu setzen sie sich u.a. mit den Konsequenzen nicht erfüllter Anforderungen auseinander und berücksichtigen diese bei der Gestaltung von Interaktionsmöglichkeiten in der gerontopsychiatrischen Pflege. |
Die Auszubildenden …
I.1. a) verfügen über ein breites Verständnis von spezifischen Theorien und Modellen zur Pflegeprozessplanung und nutzen diese zur Steuerung und Gestaltung von Pflegeprozessen bei Menschen aller Altersstufen.
V.1.c) begründen und reflektieren das Pflegehandeln kontinuierlich auf der Basis von vielfältigen oder spezifischen pflegewissenschaftlichen und bezugswissenschaftlichen evidenzbasierten Studienergebnissen, Theorien, Konzepten und Modellen.
Minuten | Unterrichtsphase | Handlungsablauf | Sozialform | Methode | Medien |
---|---|---|---|---|---|
5 | Begrüßung und Beginn | L stellt die kommende Lerneinheit vor und startet den Anmeldevorgang in der CARO-App, SuS melden sich an; L fragt: Kennen Sie das „Phänomen der besonderen Ungewissheit im pflegerischen Handeln“? Was verbirgt sich wohl dahinter? | Plenum | Lehrendenvortrag; Unterrichtsgespräch | Anmeldung in der CARO-App |
20 | Einstieg | SuS lesen den Textauszug von Evers und geben ein Narrativ als Freitext in die CARO-App ein | EA | Narrativ schreiben | Aufgabe 1 „Narrativ schreiben“ in der CARO-App |
10 – 15 | Einstieg | SuS tauschen sich kurz über ihre Narrative aus: Gibt es übergeordnete Gemeinsamkeiten? | PA oder GA und Plenum | ||
15 – 20 | Erarbeitung I | L stellt das Phänomen und die Theorie der besonderen Ungewissheit im Handeln vor | Plenum | Lehrendenvortrag | PPP „Theorie der besonderen Ungewissheit im Handeln“ |
20 | Erarbeitung I | L erklärt Aufgabe 2; SuS schauen das Experteninterview, erstellen währenddessen ein Mind Map zum Verständnis des „Phänomens der besonderen Ungewissheit im Handeln“ | EA oder Plenum | Mind Map erstellen | „Experteninterview Evers“ mit Kopfhörer in der CARO-App oder über Beamer und Lautsprecher; Aufgabe 2 „Mind Map mit Struktur / ohne Struktur“ als Kopien bereitstellen |
5 – 10 | Ergebnis- sicherung I | Abgleich der SuS Mind Maps im Plenum | Plenum | Lehrendenvortrag; Unterrichtsgespräch | |
20 – 25 | Erarbeitung II | SuS lesen den einführenden Text und bearbeiten Aufgabe 3a und 3b in der CARO-App | EA | Einzelarbeitsauftrag | Aufgabe 3 „Reflexion des eigenen Narrativs“ in der CARO-App |
20 – 25 | Ergebnis-sicherung II | L moderiert die Zusammenfassung der EA-Ergebnisse von Aufgabe 3a und clustert die EA-Ergebnisse der Aufgabe 3b | Plenum | Unterrichtsgespräch; Cluster | Visualisierung des Clusters über Beamer/Whiteboard (max. 5 Metaplankarten pro SuS je positivem/negativem Gefühl) mittels der CARO-App |
10 – 15 | Erarbeitung III | SuS bearbeiten die Aufgabe 4a und 4b in der CARO-App | EA | Einzelarbeitsauftrag | Aufgabe 4 „Einschätzung des eigenen Verhaltens und der Bedingungen“ in der CARO-App |
20 – 25 | Ergebnis-sicherung III | L moderiert die Zusammenfassung der EA-Ergebnisse von Aufgabe 4a in Bezug auf die „Einschätzung des eigenen Verhaltens“ und clustert die EA-Ergebnisse der Aufgabe 4b zu den „günstigen/ungünstigen Bedingungen“ und den Austausch darüber im Plenum | Plenum | Unterrichtsgespräch | Visualisierung der EA-Ergebnisse des Sliders mittels Balken-Diagramm und des Clusters günstige/ungünstige Bedingungen über Beamer/Whiteboard sichtbar |
5 | Abschluss und Ausblick | L erläutert den Nutzen der Theorie zur Ableitung von Handlungsoptionen, je nachdem, wieviel Realitäts-überschneidung vorhanden ist; Austeilen des Handouts | Plenum | Lehrendenvortrag; Unterrichtsgespräch | Übersicht der Theorie von Evers als Handout |
Unter folgendem Link finden Sie eine Erläuterung der Methode des Standbilds / szenischen Spiels:
http://methodenpool.uni-koeln.de/szenisch/szenisch_kurzbeschreibung.html
Darmann-Finck, I. (2010): Interaktion im Pflegeunterricht. Frankfurt/Main: Lang.
Dieterich, J.; Reiber, K. (2014): Fallbasierte Unterrichtsgestaltung. Grundlagen und Konzepte. Stuttgart: Kohlhammer.
Evers, T. (2012): Die besondere Ungewissheit im Handeln. Schlüsselprobleme gerontopsychiatrischer Pflegepraxis. Frankfurt/Main: Lang.
Evers, T. (2015): Die besondere Ungewissheit im Handeln – bildungstheoretisch und empirisch fundierte Kompetenzerfassung am Beispiel gerontopsychiatrischer Pflegepraxis. In: Weyland, U.; Kaufhold, M.; Nauerth, A.; Rosowski, E. (Hg.): bwp@ Spezial 10 – Berufsbildungsforschung im Gesundheitsbereich, S. 1-24. Verfügbar unter http://www.bwpat.de/spezial10/evers_gesundheitsbereich-2015.pdf [28.10.2021]
Hundenborn, G. (2007): Fallorientierte Didaktik in der Pflege. München: Elsevier.
Oelke, U.; Scheller, I.; Ruwe, G. (2000): Tabuthemen als Gegenstand szenischen Lernens in der Pflege. Bern: Huber.