Fundierte Begründung vs. Unwissenheit
Herzlich Willkommen,
auf der Infoseite zur Lerneinheit „Fundierte Begründung vs. Ungewissheit“. Diese Lerneinheit hat einen Umfang von 4 Unterrichtsstunden bzw. 180 Minuten. Sie befasst sich mit der Frage „Ist ausprobieren umprofessionell?“ In dem folgenden Video finden Sie Informationen über den Ablauf der Unterrichtseinheit und einige Tipps zur Unterrichtsdurchführung.
Die benötigten Materialien für diese Lerneinheit finden Sie unter folgendem Link: https://seafile.zfn.uni-bremen.de/d/a2b7ab897e934cf98de1/
Video zur Unterrichtseinheit
Angestrebte Kompetenzen
Die Lernenden …
IV.1.d) überprüfen regelmäßig die eigene pflegerische Praxis durch kritische Reflexionen und Evaluation im Hinblick auf Ergebnis- und Patientenorientierung und ziehen Schlussfolgerungen für die Weiterentwicklung der Pflegequalität
V.1. a) vertreten die Notwendigkeit, die Wissensgrundlagen des eigenen Handelns kontinuierlich zu überprüfen und gegebenenfalls zu verändern
V.1. b) erschließen sich pflege- und bezugswissenschaftliche Forschungsergebnisse bezogen auf die Pflege von Menschen aller Altersstufen und bewerten sie hinsichtlich der Reichweite, des Nutzens, der Relevanz und des Umsetzungspotenzials
V.1. c) begründen und reflektieren das Pflegehandeln kontinuierlich auf der Basis von vielfältigen oder spezifischen pflegewissenschaftlichen und bezugswissenschaftlichen evidenzbasierten Studienergebnissen, Theorien, Konzepten und Modellen
Das Artikulationsschema
| Zeit in Min. | Phase | Handlungsablauf | Sozialform | Methode | Medien | Alternativen |
| 5 | Begrüßung und Beginn | L. stellt die kommende Lerneinheit vor und startet den Anmeldevorgang in der CARO-App; SuS melden sich an | Plenum | Lehrendenvortrag | CARO-App | |
| 15- 20 | Einstieg 1 | L erinnert an die Fallsituation „Frau Martin“ und fragt, was die SuS tun würden, um das Wohlbefinden und die Lebensqualität von Frau Martin zu steigern? Die SuS tragen ihre Antworten in die CARO-App ein; L fasst die Ergebnisse zusammen und hinterfragt die Evidenz der Wirksamkeit. L fragt provozierend: Oder handelt es sich nur um ein „Ausprobieren“? | EA Plenum | Ideensammlung Unterrichtsgespräch | CARO-App Beamer/ Whiteboard | Beispiel für weitere digitale Tools: https://flinga.fi/ https://padlet.com/ |
| 5-10 | Einstieg 2 | L startet die Abfrage „Ist ausprobieren unprofessionell?“; Visualisierung & Moderation des Ergebnisses | EA | Single-Choice Abfrage | CARO-App Beamer/ Whiteboard | |
| 45 | Erarbeitung 1 | L fordert SuS auf, selbstständig 4 Gruppen zu bilden oder wählt diese aus, in den Gruppen lesen die SuS den Textauszug „Ist Ausprobieren bei der Versorgung von Menschen mit Demenz unprofessionell?“ in der CARO-App und diskutieren in ihrer Kleingruppe die Fragen: – Ist ausprobieren unprofessionell? – Wie könnte das „Ausprobieren“ professionalisiert werden? – Wie könnte systematisch eine Lösung herbeigeführt werden? – Was bedeutet es für das pflegerische Handeln, wenn ein besonders hohes Ausmaß an „Ungewissheit“ herrscht, wie im vorliegenden Fall von Frau Martin? und halten die Ergebnisse schriftlich fest | GA | Diskussion | CARO-App | |
| 60 | Erarbeitung 2 | SuS erhalten die Aufgabe in ihren Gruppen ein kurzes Expert*inneninterview (max. 5 Min.) zum Thema „Ist Ausprobieren unprofessionell?“ aufzunehmen und laden dieses in der CARO-App hoch | GA | Interview | CARO-App Smartphone | szenisches Spiel |
| 25- 30 | Ergebnissicherung | SuS sehen sich die Interviews der anderen Gruppen im Plenum an und diskutieren diese vor dem Hintergrund der eigenen Ergebnisse | Plenum | Interview ansehen Unterrichtsgespräch | Beamer/ Whiteboard Lautsprecher | |
| 15 | Abschluss | L fragt nun „Ist Ausprobieren professionell?“ und erläutert noch einmal explizit den Widerspruch: Auf der einen Seite die Ungewissheit, welche Bedürfnisse der MmD hat und welche Intervention die richtige ist, auf der anderen Seite die Anforderung, auf der Basis guter und durch Studien gesicherter fachlicher Begründungen zu handeln. Dieser Widerspruch lässt sich nicht auflösen; L stellt den Ansatz der Serial Trial Intervention als eine Möglichkeit des Umgangs mit diesem Widerspruch vor; bei der STI wird der Prozess der Generierung von Hypothesen systematisiert. Vorstellung der Serial Trial Intervention mittels PPP; Austeilen des Handout | Plenum | Unterrichtsgespräch Lehrendenvortrag | PPP „5 Schritte der STI“ & Handout „5 Schritte der STI“ |
Weiterführende Literatur für Lehrkräfte
- Evers, T. (2012): Die besondere Ungewissheit im Handeln. Schlüsselprobleme gerontopsychiatrischer Pflegepraxis. Frankfurt/ Main: Peter Lang.
- Evers, T. (2015): Die besondere Ungewissheit im Handeln – bildungstheoretisch und empirisch fundierte Kompetenzerfassung am Beispiel gerontopsychiatrischer Pflegepraxis. In: Weyland, U.; Kaufhold, M.; Nauerth, A.; Rosowski, E. (Hrsg.): bwp@ Spezial 10 – Berufsbildungsforschung im Gesundheitsbereich. S. 1-24.Verfügbar unter: http://www.bwpat.de/spezial10/evers_gesundheitsbereich-2015.pdf [28.05.2017].
- Fischer, T.; Kuhlmey, A.; Sibbel, R. & Nordheim, J. (2008): Die deutsche Fassung der «Serial Trial Intervention» (STI-D). Entwicklung und Testung eines pflegerischen Ansatzes zur Reduktion von herausforderndem Verhalten bei Menschen mit Demenz. In: Zeitschrift für Gerontopsychologie & -psychiatrie, 21 (3), 199–203. Verfügbar unter: https://www.kinaesthetics-trainer.de/download/STI-D_Kuhlmey.pdf [11.07.2018]
- Fischer, T.; Spahn, C. & Kovach, C. (2007): Gezielter Umgang mit herausforderndem Verhalten bei Menschen mit Demenz: Die „Serial Trial Intervention“ (STI). In: Pflegezeitschrift 7 (07), 370-373. Verfügbar unter: https://www.kinaesthetics-trainer.de/download/Fischer_Pflegezeitschrift_07_07.pdf [11.07.2018]