Der Lern-App-Index ist ein Gemeinschaftsprojekt in einem aktuell laufenden Uni-Seminar (Wintersemester 2021/2022) und deshalb vorerst noch ein geschlossenes System. Wir denken aber perspektivisch darüber nach, wie auch andere Personen am Lern-App-Index mitarbeiten können.
Die 20er Jahre
Die geschichtlichen Hintergründe von den 20er Jahren
Die 20er Jahre (1920-1929) standen unter dem Motto „frei und frech“.
Heutzutage nennt man die 20er Jahre auch „die Goldenen Zwanziger“. Das liegt vor allem an dem geschichtlichen Hintergrund der 20er Jahre. Nachdem 1918 der 1. Weltkrieg endete, wollten die Menschen ihre Freiheit in vollen Zügen genießen. Die Freiheit die die Menschen sich wünschten zeigte sich auch an der Kleidung die die Menschen trugen.
Die Kleidung in den 20er Jahren
Nach dem Krieg trugen Frauen sogenannte Kostüme (Bild 1) . Die Kostüme sahen aus wie Herrenanzüge, nur dass statt der Anzughose ein knielanger Rock getragen wurde. Sie trugen auch weiterhin Kleider, allerdings waren diese kürzer, lockerer und betonten weder die Taille* (Erklärung) noch den Busen oder die Hüfte. Korsagen* (Bild 2 und eine Erklärung) trugen die Frauen nicht mehr. Frauen schnitten ihre Haare ab. Sie trugen statt hochgesteckten langen Haaren, einen kurzen Bob. Diesen nennt man auch „Bubikopf“ (Bild 3). Große Accessoires* (Erklärung) wie große Ohrringe, Ketten und Ringe wurden zu den schlichten Kleidungsstücken getragen. Besonders ist für diese Zeit auch, dass Frauen eine Zigarette mit einer sehr langen Zigarettenspitze (Bild 4) rauchten . Die Frauen wollten sich frei fühlen und diese Freiheit zeigte sich in ihrer Kleidung. Außerdem wollten Frauen gleichberechtigt* (Erklärung) behandelt werden, weshalb sie ihre Kleidung an die männliche Kleidung anpassten. Sie versuchten mit ihrer Kleidung dem vorherigen Konventionen*(Erklärung) entgegenzuwirken.
Im Laufe der Zeit wurden die Kleider immer kürzer und eine berühmte Designerin namens Coco Chanel brachte ein Kleid in den Verkauf, dass das „kurze Schwarze“ (Bild 5) genannt wird .
Männer trugen vermehrt den sogenannten Stresemann-Anzug (Bild 6). Dieser bestand aus einer schwarzen Jacke, einer dunklen Weste und einer gestreiften Anzughose. Die Hosenträger* (Bild 7 und Erklärung) wurden durch Gürtel ersetzt und die Taschenuhren durch Armbanduhren. Als Schmuck trugen Männer einen großen Ring oder ein Monokel (Bild 8). Das ist eine Lesehilfe mit nur einem Glas.
*Erklärungen der Wörter
- Taille: Die Taille ist die schmalste Stelle des zwischen der Hüfte und dem Brustkorb.
- Korsage: Die Korsage ist ein steifes Kleidungsstück. Es wird mit Schnüren eng an den Körper gedrückt. Frauen trugen Korsagen unter ihren Kleidern um eine bestimmte Körperform zu haben.
- Accessoires: Das Wort Accessoires kommt aus dem Französischen und steht für „Nebensache“ oder „Zubehör“. Wenn wir von Accessoires zu Kleidung sprechen, meinen wir damit zum Beispiel Schmuck, Hüte oder Handtaschen.
- gleichberechtigt: Gleichberechtigung bedeutet, dass alle Menschen die gleichen Rechte und Regeln haben. Es gelten die gleichen Rechte und Regeln für alle Männern und Frauen.
- Konvention: Konventionen sind Regeln und Beschlüsse von Menschen die zum Beispiel in einem gemeinsamen Land, einer Stadt oder einem Dorf leben. Konventionen kann es zur Kleidung geben, zum Verhalten oder zum Essen.
- Hosenträger: Hosenträger sind Bänder die vorne und hinten an Hosenbund befestigt werden. Sie werden über die Schultern gelegt. Sie halten die Hose auf der Höhe der Taille fest. Sie haben die selbe Funktion wie ein Gürtel.
Bilder zum Text: die Kleidung in den 20er Jahren
Bilder aus Ur-Omas Fotoalbum aus den 20er Jahren
Aufgabe 1: Kreuzworträtsel zu den 20er Jahren
Aufgabe 2: Lückentext
☆☆☆ Texte und Aufgaben
Was waren die Folgen der Kleidung in den 20er Jahren?
Besonders interessant ist, dass man nur anhand der Kleidung der Menschen nicht mehr zuordnen konnte welcher sozialen Schicht die Menschen angehören. Das heißt man konnte nicht direkt erkennen, ob die Menschen arm oder reich waren. Vor dem Krieg konnte man dies, da nur prächtige Kleider und Hüte von reichen Frauen getragen wurden und die weniger prächtigen von Frauen mit weniger Geld. Die Männer die ausreichend Geld zur Verfügung hatten vor dem Krieg trugen Anzüge, die Männer mit weniger Geld eher Arbeitskleidung. In den 20er Jahren trugen fast alle Menschen ähnliche Kleidung.
Kleidung vor den 20er Jahren
Vor den zwanziger Jahren, von 1919 bis 1919, trug ein Großteil der Frauen riesige Hüte und eine Korsage unter den bodenlangen Kleidern mit langen Ärmeln. Man nennt diese Stilepoche „Belle Epoque“. Das ist Französisch und bedeutet übersetzt „schöne Epoche“.
Während des 1. Weltkriegs (1914-1918) trugen die Frauen Arbeitskleidung und Uniformen. Das lag daran, dass die Männer der Frauen in den Krieg gezogen sind und die Frauen die Familien finanziell versorgen mussten. Schicke, enge Kleider und große prächtige Hüten waren arbeitserschwerend, weshalb die Frauen zu schlichten, praktischen, wadenlangen Kleidern griffen. Besonders interessant ist auch, dass die Frauen bis zu den zwanziger Jahren lange Haare hatten, die meistens hochgesteckt waren. Männer trugen praktikable Arbeitskleidung oder Uniformen. Die Haare wurden kurz geschnitten.