Der Lern-App-Index ist ein Gemeinschaftsprojekt in einem aktuell laufenden Uni-Seminar (Wintersemester 2021/2022) und deshalb vorerst noch ein geschlossenes System. Wir denken aber perspektivisch darüber nach, wie auch andere Personen am Lern-App-Index mitarbeiten können.
Nutzhanf
Wusstest du, dass die Hanfpflanze eine der ältesten Nutzpflanzen ist? Schon die Bibel von Gutenberg wurde im Jahr 1454 auf Hanfpapier gedruckt. Aber nicht nur Papier wurde aus Nutzhanf gemacht. Früher wurden Seile, Segeltücher, Ölprodukte und Bekleidungstextilien aus der Pflanze hergestellt. Ab dem 18. Jahrhundert verlor man langsam das Interesse an den Hanfprodukten und ersetzte diese mit anderen Produkten, welche aus Pflanzenfasern oder Chemikalien bestehen.
Wieso ist Hanf besser als Baumwolle?
Anbau und Ernte
Nutzhanf kann ab April bis Mai ausgesät werden. Auf großen Äckern übernimmt dies eine Sämaschine. Der Nutzhanf benötigt kaum Dünger. Er wäschst sehr schnell, weshalb kein Unkraut zwischen den einzelnen Pflanzen wachsen kann. Deshalb benötigt man beim Anbau auch keine Pestizide. Die Wurzeln der Pflanze werden bis zu 3 Meter tief. Die Hanfpflanze selbst kann bis zu 4 Meter groß werden. Im August kann der Nutzhanf mithilfe von speziellen Erntemaschinen geerntet werden. Die Maschine schneidet die Blätter und Blüten ab, welche sich am oberen Teil der Pflanze befinden. Die Stängel der Pflanze werden zum trocknen auf dem Feld liegen gelassen und nach 2 bis 3 Wochen aufgesammelt.
Anbaumöglichkeiten in Europa
Der Anbau von Nutzhanf ist in Europa genehmigungspflichtig. Es dürfen außerdem nur Sorten, welche im „Gemeinsamen Sortenkatalog der EU“ aufgelistet sind, angebaut werden. Die Pflanzen werden regelmäßig kontrolliert, ob sie den Standards der Sorte entsprechen.
Verarbeitung
Alle Pflanzenbestandteile des Nutzhanfs können verwendet werden.
Die holzigen Pflanzenteile (auch Schäben genannt) werden als Einstreu bei der Tierhaltung genutzt. Aus den Samen wird meistens Öl gepresst oder es wird zu Mehl verarbeitet. Die Fasern, welche den holzigen Teil der Pflanze umschlossen haben, wird nach der Trocknung abgelöst und weiter zu Textilien verarbeitet.